Cynthia Bourgeault

Die Heilige Dreifaltigkeit und das Gesetz der Drei

Der Schlüssel zum Geheimnis des Christentums

 

Dieses wegweisende Buch beleuchtet das für viele Menschen schwer zu verstehende christliche Dogma der Dreifaltigkeit aus brillanten neuen Perspektiven. Auf Basis der visionären Einsichten der großen Mystiker Jakob Böhme und G.I. Gurdjieff entwickelt die Theologin, episkopale Priesterin und Kontemplationslehrerin Cynthia Bourgeault bahnbrechende Interpretationsmodelle für ein zeitgemäßes, non-duales und fruchtbares Verständnis der Trinität.

Dabei erklärt sie das traditionelle Bild von »Vater, Sohn und Heiligem Geist« nicht etwa für obsolet, sondern erweitert es vielmehr grundlegend von einem erstarrten Standbild zu einem dynamischen Prozess der Transformation, in welchem die Göttliche Liebe sich unablässig entfaltet – bis in den gegenwärtigen Augenblick und darüber hinaus.

Mithilfe ihrer ternären Metaphysik beschreibt die Autorin eine Geschichte des Universums, die theologische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse miteinander versöhnt, und schreckt auch nicht vor schwierigen Fragen zurück: Wie fing alles an, und was geschah davor? Handelt es sich bei Jesu »Himmelreich« möglicherweise um eine höhere Ebene des Bewusstseins? Wie führt eine neu verstandene Trinität zu einem intelligenten Gleichgewicht der Geschlechter? Welche Ausblicke eröffnet sie auf den individuellen Tod und auf die apokalyptische »Erfüllung der Zeiten« einer globalisierten Welt in der Krise? Cynthia Bourgeault entzündet einen Hoffnungsschimmer und wirft vielleicht sogar einen Rettungsring aus für ein aufgeklärtes Christentum im einundzwanzigsten Jahrhundert.

 

Ein Gespräch mit Cynthia Bourgeault über ihr Buch, geführt von Simon Zuk am Pfingskongress 2022 »Aus der Kraft des Einen-den die Welt gestalten« [/]. Einleitung: Egbert Amann-Ölz. Sprache: Englisch, Dauer: 65 Minuten

Leseprobe

»Warum die Feminisierung der Dreifaltigkeit nicht funktioniert«

 

Stimmen zum Buch

»Die christliche Lehre der Dreifaltigkeit wird von den einen als doktrinärer Schutzwall verteidigt und von den anderen als unnötiger Ballast abgetan. Cynthia Bourgeault ergründet das Geheimnis der Trinität mit dem Herzen einer Mystikerin und dem Verstand einer Philosophin und entdeckt sie völlig neu als ein Kaleidoskop der Inspiration und als einen Schlüssel zum Verständnis… von allem. Eines der faszinierendsten, anregendsten und beeindruckendsten Bücher, die ich seit Jahren gelesen habe.«
Brian McLaren, Autor von Die geheime Botschaft von Jesus: Die Wahrheit, die alles verändern könnte

»Die meisterhafte, aufschlussreiche Neubetrachtung einer Kernlehre des Christentums. Cynthia Bourgeault öffnet eine Tür für eine neue transchristliche Vision.«
John Shelby Spong, Autor von Was sich im Christentum ändern muss

»Endlich wieder ein Buch aus der Champions-Liga mit durchaus epochalem Potenzial!« Rezension in der Zeitschrift EnneaForum.
Samuel Jakob

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Die amerikanische Theologin und mit vielen Wassern gewaschene Weisheitslehrerin aus den USA ist eine (späte) Entdeckung. (Ein Besuch auf ihrer Website lohnt sich!). Es ist dem auf Sufismus und den Vierten Weg ausgerichteten Verlag Chalice zu verdanken, dass ihre Bücher zur Kontemplation und der christlichen Weisheitstradition nun fortlaufend in deutscher Sprache herausgegeben werden. Als ich den Titel des hier vorgestellten Buches sah, stürzte ich mich als erstes auf dieses, da mich sowohl das »Esoterische Christentum« des Vierten Weges (Gurdjieff, Ouspensky, Bennett als Väter des Prozess-Enneagramms) als auch das christlich-trinitarische Gottes- und Menschenbild schon lange faszinieren und interessieren. Von ihren Schülern darum gebeten, formuliert sie in diesem späten Buch Einsichten, die über lange Jahre in ihr ausreiften. Und dies in einer Weise, die schlicht spektakulär ist: spektakulär, weil einerseits so naheliegend, was mit dem Schlüssel der archaischen Dynamik der drei kosmischen Kräfte sichtbar wird – andererseits jedoch auch revolutionär: sehr ungewohnt und zugleich prophetisch, welch neuer Blick dadurch auf die christliche Sicht von Gott, die Schöpfung, die Geschichte – und unsere Gegenwart zu Beginn des 3. Jahrtausends – dadurch frei wird.

Um es mit einem Bild auszudrücken: Das christlich-trinitarische Gottesbild, das seit dem frühen Mittelalter und bis heute im zweidimensionalen platonisch-statischen Substanzdenken gefangen ist, bekommt wie eine dritte klare und dynamische Dimension. Es erscheint dadurch in einer umwerfenden Lebendigkeit, die einen als Leser*in förmlich hineinzieht und ansteckt. Viele christlichen Mystikerinnen und Mystiker aus Geschichte (z.B: Juliana von Norwich) und Gegenwart (z.B. Teilhard de Chardin), die sie in diesem Buch darstellt, sind auf dieser Spur unterwegs, aber werden mit dem Gesetz der Drei klarer verständlich. Als wichtigster Kronzeuge – und Brücke – dient ihr in diesem Buch Jakob Böhme, der deutsche Schuhmacher und Mystiker im Übergang vom 16. ins 17. Jh. Mithilfe des Gesetzes der Drei vermag sie seine vielgestaltige Kosmologie aufzuschlüsseln, die dieser in einer intuitiven Schau empfangen hatte, jedoch bisher Interpreten vor etliche Rätsel stellte.

Was Bourgeaults Buch auszeichnet, ist eine einmalige Mischung von umfassend gebildeter fachtheologischer Kompetenz und intuitiv-kreativer Herangehensweise. Etwa wenn sie – im dritten und zentralen Teil des Buchs – das Gesetz der Drei schließlich anwendet, und sieben Stadien einer »ternären« (statt binären) Trinität skizziert. Und dabei den ganzen Bogen ausspannt, angefangen bei (genauer gar: vor!) der Schöpfungsgeschichte, bis zu einem heilsgeschichtlichen Ausblick, der weit in die Zukunft weist.

Das Buch ist anspruchsvoll, setzt es doch einige theologische Kenntnisse und auch Kenntnisse zum Vierten Weg voraus, um ihrem atemberaubenden historischen und systematisch- theologischen Argumentationsgang mitdenkend und informiert-kritisch folgen zu können. Aber es liest sich auch ohne dies – zu vielem kann man sich ja kundig machen – dank ihrer lebendigen Sprache. Und belohnt die Leserin / den Leser mit Erkenntnissen, die nachhaltig weiterwirken. Nichts ist darin fertig gedacht, sie betont und regt an, auf den Spuren ihrer Heuristik (wie sie bescheiden ihre Analysen und Darlegungen qualifiziert) weiter zu denken und zu weiter zu spüren (wobei sie mit diesem Spüren nicht irgendwelche Bauchgefühle meint, sondern die Imagination und Intuition eines geklärten Herzens: den »Augen des Herzens«, das ich als nächstes Buch von ihr lesen werde).

Natürlich kennt Bourgeault auch das Enneagramm (und Richard Rohr, der mit ihr ebenfalls verbunden ist). Sie stellt beide Traditionen dar: das Prozess-Enneagramm in der Tradition Gurdjieffs, und das Typen-Enneagramm in der Tradition von Ichazo/Naranjo, wobei sie vor allem ersteres kennt. Sie stellt den Konflikt zwischen beiden Traditionen neutral und sachkundig vor, und wagt die Prognose, dass die beiden Geleise früher oder später zusammenfinden werden. Was Bourgeault mit Gurdjieffs Gesetz der Drei (und der Sieben) im Hinblick auf ein non-duales Verständnis des Christentums durchdekliniert, wartet in Bezug auf das Enneagramm noch auf kongeniale Geister: ähnlich Bourgeaults Anwendung auf die Theologie, könnte eine analoge Anwendung des Gesetzes der Drei auf das Typen- Enneagramm auch zu einem klareren Verständnis der neun Typen und ihrer Binnenstrukturen (drei Triaden, drei Zentren, drei Subtypen, drei Verbindungen durch die Linien … und wie diese Dreierstrukturen sich kohärent auseinander und ineinander entwickeln, wie sie zusammenhängen, sich formieren und trans-formieren – in Bourgeaults Worten: das Enneagramm als »Schachtelmännchen«). Sie stellt aus der Warte der Enneagrammtradition Gurdjieffs fest, dass das Persönlichkeits-Enneagramm seit bzw. nach Naranjo (der dem sog. Vierten Weg ebenfalls sehr verbunden war) an Tiefe verloren hat – und in Gefahr steht, mit dem Licht des Kosmos, das uns das Gesetz der Drei zur Verfügung stellt, bloß eine Spielzeugeisenbahn betreiben, die immer nur im Kreis herumfährt: damit zwar die Mechanik unserer Persönlichkeit zu erkennen, jedoch nicht daraus zu erwachen, d.h. sich von diesen Mustern alsdann auch zu des-identifizieren mit Hilfe der inneren Arbeit, die dazu erforderlich ist.

Im Ökumenischen Arbeitskreis Enneagramm kommt beides zusammen: die christliche Theologie und das Enneagramm – in einer Verbindung, die sich hoffentlich gegenseitig weiter befruchtet und auch weiter entwickelt. Der »Schlafende Riese Enneagramm« erwacht, schrieb Richard Rohr 1989. Wie weit er inzwischen schon erwacht ist? Jedenfalls ist auch nach 50 Jahren Enneagramm der Persönlichkeit klar, dass noch viel zu klären und zu entdecken ist. Bourgeaults theologisch ausgerichtetes Buch zum Gesetz der Drei bringt auch hierzu eine Ahnung: in welcher Qualität und Tiefe – und auch in welcher Weise – in einem breiten Horizont auch zum Enneagramm noch Manches zu aufzuschließen ist, was erst zweidimensional-flach beschrieben und erst fragmentarisch verstanden ist. Endlich wieder ein Buch aus der Champions-Liga mit – auch im Hinblick auf das Enneagramm – durchaus epochalem Potenzial!

© Samuel Jakob (www.enneagramm.ch)
Erschienen in der Zeitschrift EnneaForum [/], Ausgabe 59, 2022

Ein Gespräch mit Cynthia Bourgeault über ihr Buch, geführt von Simon Zuk am Pfingskongress 2022 »Aus der Kraft des Einen-den die Welt gestalten« [/]. Einleitung: Egbert Amann-Ölz. Sprache: Englisch, Dauer: 65 Minuten

ISBN 978.3.942914.451
Broschur | 288 Seiten | 29 Euro

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