Georges Iwanowitsch Gurdjieff

Georges Iwanowitsch Gurdjieff

 

Georges Iwanowitsch Gurdjieff (1866–1949) [/] war der vielleicht einflussreichste und – was seine Herkunft, seine Methoden und seine Mission betrifft – der wohl mysteriöseste spirituelle Leh­rer des zwanzigsten Jahrhunderts.

Die Wirkung seiner singulären Lehre auf moderne spirituelle Bewegungen wie auch auf bestimmte Bereiche der Psychologie war einschneidend und nachhaltig. Selbst seine Kritiker gestehen dieser höchst charismatischen Figur ein eindrückliches Wissen über die menschliche Psyche zu, dessen Quellen teilweise im Dunkeln liegen, aber deutliche Verwandt­schaft zu nahöstlichen Lehren wie etwa dem Sufismus oder der Gnostik aufweisen.

Mit schockierender Offenheit zeigte er, dass das Selbstbild des modernen Menschen als ein freies, willens­starkes, vernunftgesteuertes und psychisch intaktes Wesen eine Illusion ist. Gurdjieffs Lehren des sogenannten Vierten Weges [/], er selbst bezeichnete sie als »inneres Christentum«, sollten den Schüler oder die Schülerin durch intensive »Arbeit an sich selbst« in die Lage versetzen, diese Ganzheit auch wirklich zu erlangen.

Zu Gurdjieffs wichtigsten direkten Schülerinnen und Schülern sowie Exponenten seines Werks zählen unter anderem P.D. Ouspensky [/], Jeanne de Salzmann, Thomas und Olga de Hartmann sowie John G. und Elizabeth Bennett. Später geborene Lehrer und Autoren, die seinem Werk nahestehen, sind beispielsweise Reshad Feild, Lillian Firestone, Roger Lipsey und Cynthia Bourgeault