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John Starr Cooke

Ein beständiges Überströmen von Liebe

n seinem autobiografischen Buch Wissen, dass wir geliebt sind und auch in seiner Autorenlesung aus demselben Titel schildert Reshad Feild, wie er den an Krebs erkrankten Mystiker »John« während dessen Sterbeprozess begleitet. »Es ist Zeit. Atmet mit mir« und »Ich liebe euch. Sonst gibt es nichts« sind die ergreifenden letzten Worte dieses ebenso geheimnisvollen wie liebenswürdigen Mannes, von dem der Autor so viel über die Bedeutung der Liebe gelernt hat. Bei der Person hinter dieser Figur handelt es sich um den amerikanischen spirituellen Lehrer John Starr Cooke [/] (1920–1976), den man in diesem dreiteiligen Filmdokument erleben kann.

Reshad Feild schreibt in Wissen, dass wir geliebt sind: »In Johns Gegenwart erlebten wir ein beständiges Überströmen von Liebe, die nichts für sich selbst wollte. In der Zeit, die wir bei ihm verbrachten, entdeckten wir, dass wir weniger durch das, was er sagte, als vielmehr durch das, was mit jedem Atemzug in seinen Worten mitschwang, weitergeführt und unerbittlich auf unsere eigene gemeinsame Freiheit hingeführt wurden, auf die Freiheit von Angst vor Verlust […]«

»[John sagte:] ›Wir stehen immer zwischen dem, was wir »Leben« nennen, und dem, was wir »Tod« nennen. Alle, die ihre Wirklichkeit darin finden, dass sie unaufhörlich hinter körperlichen Freuden, Reichtum und Besitz herrennen, schieben den Gedanken an den körperlichen Tod so weit ins Unbewusste, dass sie die Chance verpassen, im Leben frei zu sein. Sie ersticken die Möglichkeit der Freiheit, indem sie aus den Formen der stofflichen Welt immer mehr Schutzwälle um sich errichten. Wenn wir den Kindern nur die Freude lassen würden, die in der Herausforderung des Lebens liegt, dann gäbe es weniger Angst in der Welt, und mehr Menschen würden in der Gegenwart leben. Wir können den Tod überwinden. Freude ist so ansteckend wie die Krankheiten, die das Leben des Körpers beenden. Angst und Schuldgefühle – die beiden versperren den Weg zur wahren Freiheit‹ […]«
»Ich blieb mit John allein. Es war ein zeitloser Zustand, der dennoch alle Zeit enthielt. Er hatte gesagt, Tod und Empfängnis geschähen im gleichen Augenblick. Ich hatte das nie ganz verstanden, aber in der Stille des Zimmers dämmerte mir die Wahrheit dieser Aussage. Wie dumm war Sentimentalität angesichts des Todes! Sentimentalität und Liebe sind die größten Feinde, und wenn Liebe die Ursache der Schöpfung ist und ihre eigene Wirkung, dann geschieht die Manifestation der Liebe in Form eines Kindes dadurch, dass etwas anderes scheinbar stirbt. Aber in Wahrheit gibt es keinen Tod. Als ich mit John in jenen letzten Augenblicken durch das offene Fenster sah, wusste ich das – und nicht als Theorie, sondern als lebendige Wirklichkeit – aus der Erkenntnis, der ich nun nie wieder entkommen konnte. Ich würde es auch nicht wollen. Die Reise der Seele auf dem Pfad der Rückkehr ist keine sentimentale Reise. Das möchte der Verstand gern daraus machen, um sich selbst und die Illusionen, die er sich schafft, zu schützen. Die wirkliche Reise der Seele ist eine Reise im Geist selbst, eine Reise außerhalb der Zeit […]«