Aus der Hoffnung leben | Wir sind Zukunft | Engel und Menschen | Vom ungläubigen Glauben
Gesamtausgabe Band 4
Kurztitel: Glaube, Hoffnung, Liebe
Band 4 der elfbändigen Gesamtausgabe enthält die folgenden vier Titel des Theologen und Philosophen Ladislaus Boros: Aus der Hoffnung leben: Zukunftserwartung in christlichem Dasein, Wir sind Zukunft, Engel und Menschen (mit 18 Illustrationen von Max von Moos [/]) sowie Vom ungläubigen Glauben: Fünfzehn Thesen.
»Woher kommt das Leben, das Sein überhaupt? Von Gott. Aus Gott heraus bin ich. Was heißt das? Ich, mit meinem ganzen Wesen, bin Gott nachgestaltet. Ich lebe als Gedanke Gottes! Geschaffensein bedeutet bereits, dass wir Gottes Leben in uns tragen und seinshaft entworfen sind auf eine ewige Verherrlichung hin. Das Leben wurde von Gott auf den Himmel hin gestaltet. Der Mensch ist deshalb wesenhaft von seiner Vollendung, vom Himmel her zu verstehen. Was vor dieser Vollendung geschieht, ist nur Geburt. Die Welt entsteht erst, indem der Mensch den Himmel betritt. Wir ›leben‹ im eigentlichsten Sinne des Wortes noch nicht. Unser Leben ist ein Werden auf den Himmel hin. […]
Das Ziel, die letzte Vollendung, ist die Teilhabe an Gott. Gottes unendliche Fülle kann aber durch kein Geschöpf ganz aufgenommen, ausgeschöpft werden. Unser endliches Wesen kann nie mit Gottes Sein ganzheitlich zusammenfallen. Somit ist jede Erfüllung zugleich der Beginn einer noch größeren Erfüllung. Himmel ist wesenhaft als grenzenlose Dynamik zu verstehen. Die Erfüllung selbst wird uns, unser Wesen, derart erweitern, dass wir im nächsten Moment vom Unendlichen noch mehr erfüllt werden können. Wir sind also ewige Gottsucher. Der Kirchenvater Augustinus sagt treffend: ›Wir suchen Gott, um Ihn zu finden, während unseres irdischen Lebens. Wir suchen Gott, nachdem wir Ihn fanden, in der ewigen Seligkeit, im Himmel. Damit wir Ihn suchen, um Ihn zu finden, ist Er verborgen. Damit wir Ihn suchen, nachdem wir Ihn fanden, ist Er unermesslich.‹ Unsere Ewigkeit wird ein immerwährendes Hineinschreiten in Gott sein.«
»Verankere, wenn möglich, auch deinen Feind in der Liebe!« Engel-Illustration von Max von Moos
»Für das christliche Selbstverständnis sind die Engel heute leider zu Wesen geworden, über die man am liebsten nicht mehr spricht. Dennoch gehören sie wesenhaft in die Sphäre christlichen Glaubens. […] Einerseits darf man die Engel nicht den Fanatikern ausliefern, nicht jenen Menschen überlassen, die alles ins Extreme steigern. Anderseits darf man über die Engel nicht abstrakt-theologisch sprechen. Beide Lösungen wären entweder Übertreibungen oder unwesentliche und unglaubhafte Konstruktionen. Dennoch darf der Theologe über die Engel nicht schweigen. […]
Ich hoffe, dass diese Schrift sowohl bei meinen Lesern als auch bei den Liebhabern der Bilder von Max von Moos Anklang finden wird. Allerdings bin ich mit diesem Buch ein Wagnis eingegangen. Der Leser weiß vielleicht, dass Max von Moos und ich selber uns in ziemlich gegensätzlichen Lagern befinden. Nur unsere Freundschaft, über alle Gegensätze und Verschiedenheiten hinweg, hat dieses gemeinsame Werk ermöglicht. Es ist wahrscheinlich, dass wir beide gegensätzliche Aussagen machen. Dass also der Kommentar gelegentlich das Bild bekämpft, oder auch umgekehrt. Im Grunde sind wir uns beide – so hoffe ich – im Wesentlichen einig. Wenn nicht, kann selbst das von Nutzen sein.«
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