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Ilka Fischer
Die Geburt des Neuen
Foto: Pexels / Vika Glitter
Wie das Gesetz der Drei alles verändert. Eine Einladung, Gegensätze, innere Widerstände und Gnade mit neuen Augen zu sehen
Die Autorin, Ilka Fischer, sagt über diesen Text:
Er ist inspiriert von der Arbeit von Cynthia Bourgeault, die mitgeholfen hat, das spirituelle Gesetz der Drei in der christlichen Tradition bekanntzumachen. Sie verbindet dabei Einsichten von Lehrern wie G.I. Gurdjieff, Jakob Böhme oder Teilhard de Chardin und beschreibt, wie sich Schöpfung durch das Zusammenspiel von drei Kräften entfaltet: einem ersten Impuls, einem Widerstand und einer dritte Kraft, die beides miteinander verbindet und etwas völlig Neues hervorbringt.
Cynthia Bourgeaults Arbeit ist tiefgründig und vielschichtig. Ich habe diesen Beitrag bewusst in einfacher, lebensnaher Sprache verfasst – für Leserinnen und Leser ohne theologischen Hintergrund, die dennoch ein feines Gespür für die Rhythmen der Gnade mitbringen.
Meine Hoffnung ist, dass dieser Text einen zugänglichen Weg öffnet – denn dieses Muster ist mehr als Theorie. Es ist gelebte Erfahrung.
n dieser Welt wirkt ein schöpferisches Muster – eines, das sich in unserem inneren Leben, in Beziehungen und im gesellschaftlichen Miteinander zeigt. Es nennt sich »das Gesetz der Drei« und findet sich in vielen spirituellen Traditionen. In der christlichen Sprache begegnet es uns in der Dreieinigkeit: Schöpfer, Sohn und Heiliger Geist.
Das Gesetz der Drei sagt: Damit wirklich etwas Neues entstehen kann, braucht es drei Kräfte:
1. Der Impuls nach vorn – ein Wunsch, ein Traum, ein kreativer Anfang.
2. Der Widerstand – ein Hindernis, eine Herausforderung, ein innerer oder äußerer Gegenstrom.
3. Die dritte Kraft – Gnade, Einsicht, ein tieferes Bewusstsein, das beides vereint und Neues entstehen lässt.
Dies ist mehr als ein Konzept – es ist ein Muster, das wir ganz real erfahren können.
In unserem Inneren
Viele von uns haben den Wunsch, innerlich zu wachsen – geduldiger, freier, liebevoller zu werden. Das ist die erste Kraft.
Doch Veränderung fällt schwer: Alte Gewohnheiten, Ängste, Zweifel treten auf – die zweite Kraft. Sie gehört dazu.
Wenn wir jedoch nicht dagegen kämpfen, sondern mit Güte und Achtsamkeit warten, kann die dritte Kraft ins Spiel kommen. Ein neuer Blickwinkel, ein Moment der Klarheit oder innerer Frieden – so geschieht echte Wandlung.
In der Welt um uns
Auch gesellschaftlich ist dieses Muster erkennbar. Wir neigen dazu, in Konflikten zu verharren: Reiche gegen Arme, Mächtige gegen Machtlose. Doch das Gesetz der Drei lädt uns ein, tiefer zu schauen.
Was wäre, wenn wir nicht allein gewinnen oder verlieren wollen, sondern eine dritte Kraft zulassen – eine heilende Liebe, die Wunden schließt und Versöhnung möglich macht?
Diese Liebe verschiebt nicht nur Macht, sie sucht nach echter Verbindung.
Eine andere Art von Kraft
Cynthia Bourgeault schreibt: »Das Gesetz der Drei lehrt uns, dass ein neues Königreich nur darauf wartet, geboren zu werden.«
Sie meint damit nicht ein fernes Himmelreich, sondern etwas, das mitten im Alltag entstehen kann – im Schönen und Schwierigen.
Anstatt zu kämpfen oder zu kontrollieren, können wir fragen:
- Was will hier geboren werden?
- Wie kann ich dazu beitragen?
So werden wir zu Geburtshelferinnen und Geburtshelfer für eine tiefere Wirklichkeit.
Die Dreieinigkeit leben
»Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes« zu leben, heißt vielleicht nicht nur zu beten, sondern innen dieses Muster zu leben:
- Dem kreativen Impuls Raum geben.
- Dem Widerstand begegnen.
- Und auf die dritte Kraft – Gnade, Geist, Weisheit – vertrauen.
Wenn unser Universum im Bild der Dreieinigkeit geschaffen ist, dann ist dieses Dreigespann in allem gegenwärtig – und wir sind eingeladen, daran teilzunehmen.
Eine Einladung
Das Gesetz der Drei hilft uns, über Schwarz-Weiß-Denken hinauszuwachsen. Es zeigt, wie wir Spannungen halten können, ohne zu verhärten. Und es lädt uns ein, daran zu glauben: etwas Neues ist möglich.
Vielleicht ist das das wahre Reich Gottes – nicht ein ferner Ort, sondern eine Weise zu leben: jetzt, mit Mut, Mitgefühl und Vertrauen in den tieferen Fluss des Lebens.
Möge unser Herz offen bleiben. Möge uns die dritte Kraft bewusst werden – in uns und um uns herum. Und möge dieses heilige Muster unser Denken, Beten und Handeln verwandeln.
Die Autorin, Ilka Fischer, sagt über diesen Text:
Er ist inspiriert von der Arbeit von Cynthia Bourgeault, die mitgeholfen hat, das spirituelle Gesetz der Drei in der christlichen Tradition bekanntzumachen. Sie verbindet dabei Einsichten von Lehrern wie G.I. Gurdjieff, Jakob Böhme oder Teilhard de Chardin und beschreibt, wie sich Schöpfung durch das Zusammenspiel von drei Kräften entfaltet: einem ersten Impuls, einem Widerstand und einer dritte Kraft, die beides miteinander verbindet und etwas völlig Neues hervorbringt.
Cynthia Bourgeaults Arbeit ist tiefgründig und vielschichtig. Ich habe diesen Beitrag bewusst in einfacher, lebensnaher Sprache verfasst – für Leserinnen und Leser ohne theologischen Hintergrund, die dennoch ein feines Gespür für die Rhythmen der Gnade mitbringen.
Meine Hoffnung ist, dass dieser Text einen zugänglichen Weg öffnet – denn dieses Muster ist mehr als Theorie. Es ist gelebte Erfahrung.
© Ilka Fischer 2025

